FELT Bicycles – Zu Besuch in Kalifornien

Text Michael Klampfl Bild Andreas Meyer
Firmenportrait

world of mtb zu Besuch bei FELT

Kalifornien, die Sonne steht tief und scheint dir ins Gesicht. Das Dämmerlicht verleiht den Palmen und kleinen Häuschen einen orangenfarbenen Schimmer. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Du schwebst zufrieden dahin und fühlst dich erfüllt von Freiheit.
So muss sich 1978 auch Jim Felt gefühlt haben. Jim war als Mechaniker des Motocross-Fahrers Johnny O´Mara beschäftigt. Doch abseits der Rennstrecken jagte Jim seine eigenen Bestleistungen bei Triathlon-Wettbewerben und entwickelte eigene Testräder. Jims Name, Felt, machte schnell die Runde und die Nachfrage nach seinen Bikes stieg rasch. Heute produziert Felt exklusive Mountainbikes und Rennräder für den globalen Markt. Das world of mtb Mountainbike Magazin war zu Besuch.

Aus der Ausgabe 10.17

 
 

Der Einfluss – willkommen dort, wo die Sonne scheint

Uns so sind wir unterwegs zum Headquarter von Felt. Schnelle Lichter, pulsierende Autos und schillernde Leute? Moment, wie war das gleich nochmal? In „SoCal“ bennent man Dinge mit Adjektiven, die man so eigentlich nicht verwenden würde. Südkalifornien eben. Unkonventionell, laut, glitzernd und hastig. Wir fahren die langen Boulevards Richtung Süden entlang und saugen das südkalifornische Flair auf. 40 Meilen unterhalb von Los Angeles verschlingt die Megametropole alles in ihrem unvorstellbar großen Ballungsraum.

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Felt Headquarter

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Maskottchen

Schließlich erreicehn wir vom world of mtb Mountainbike Magazin das Büro von Felt. Und sofort beim Betreten des Eingangsbereichs überkommt uns ein unbeschwertes Gefühl. Dann heißt uns Marketing-Manager Michael White im Felt-Headquarter willkommen. Gleich zum Start der Führung werde ich mit ein paar Fakten neugierig gemacht: "Wir sind hier schon seit mehr als zwei Jahrzehnten zu Hause. Felt hat seine Wurzeln im Triathlon-Bereich. Trotzdem entwickelten wir über die Jahre stets neue Produkte und unser Portfolio wurde mit den unterschiedlichsten Rad-Typen und Bike-Kategorien komplettiert. Schließlich wurde die Marke; in der Zentrale ist ein Team mit rund 35 Leuten für neue Designs und Technologien verantwortlich“, so Michael.

"Es war nie unser Ziel, die größte Fahrradmarke zu werden. Dafür aber die beste."
Jake Duehring

Felt ist eine weltweit bekannte Instanz im Bike-Sport: Triathlonräder, Mountainbikes und Rennräder kommen aus der exklusiven und relativ kleinen Firma. Denn Effizienz ergibt sich bei Felt aus einer Kombination aus passionierten Mitarbeitern, einem großen Maß an Knowhow und einem transparenten Prozessmanagement.
Schon gehen wir weiter: ein Großraumbüro erster Klasse in puncto Raumgestaltung eröffnet sich uns. Wedelnd und mit kalter Schnauze begegnet uns der vierbeinige Mitarbeiter von Felt. Er genießt hier sein ganz eigenes Reich.

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Bob Thomson studiert die aktuellen Design-Trends

Aktuelle Trends geben Impulse

Als nächstes treffen wir uns mit Bob Thomson. Er ist für die Designs der einzelnen Modelle verantwortlich. Hier herrscht ein besonders großer Einfluss aus anderen Branchen. "Wir studieren die aktuellen Modetrends oder die Neuerungen aus der Automobilindustrie, zum Teil auch schon vorausschauend aktuelle und sich entwickelnde Details." Dementsprechend sehen wir von world of mtb an der Pinnwand Abbildungen aktueller Mode, Turnschuhe und diverser Farboptionen für Dinge, die momentan branchenübergreifend voll angesagt sind.
Bob gibt sich selbst sehr kreativ. So erzählt er uns cool, trocken und durchaus offen von Veränderungen und Visionen und gibt den Blick auf vergangene und kommende Designs frei.

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Urgestein Bill Duehring

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Auf seine Baseball Sammlung ist er besonders stolz

Behind every good kid is a great dad

Schließlich darf der Sitz der Administrative im HQ natürlich nicht fehlen. Kurzum laufen wir geradeaus auf das Büro des CEOs, Bill Duehring zu. Der charismatische Amerikaner gibt sich locker und zeigt uns seine Baseball-Sammlung. Ausserdem erzählt er von der Entwicklung und rekapituliert die vergangenen Jahre.
Dann wollte das world of mtb Mountainbike Magazin etwas über die Geschichte von Felt erfahren. Darauf erzählt uns Bill: "Während Jim die ersten Triathlon-Räder baute und seine Begeisterung für den Sport materialisierte, setzte Felt bald schon auf die Entwicklung des Mountainbike und weiterer Produktkategorien“.

Ein halbes Leben bei Felt

Bereits dessen Großvater Rudolf führte einen Fahrradladen. Danach deuet Bill auf eines der Bilder an der Wand. „Ich war damals bereits längere Zeit in der Fahrradindustrie. Dann überließ mein Großvater meinem Vater seinen Fahrradladen und bereits im Alter von zehn habe ich für ihn im Geschäft gearbeitet. Jedenfalls bin ich heute 60; das macht dann eine ganze Menge an Jahren und Erfahrungen in dieser Branche. Zudem begeisterten mich Jim und seine Marke, und so wollte ich fortan ein Teil davon sein."
Durch Michael Müllmann kam ein weiterer erfahrener Fahrrad-Veteran und erfolgreicher europäischer Vertriebsleiter mit an Bord der Firma. Das war rund zehn Jahre nach der Gründung der Firma. "Somit konnten wir starke Beziehungen aufbauen und davon weltweit profitieren", so Bill.

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Produktentwickler Brendan Connors

"Nur echte CNC-Fräser fahren Cadillac."
Brendan Connors

Anschließend gehen wir weiter in Richtung Technik-Abteilung: Das Hirn der Firma ist die Produktentwicklung. Dort agiert rund um Brendan Connors ein Expertenteam an Entwicklern.
Basierend auf Computergrafiken werden hier die Kinematheken der Full Suspension Bikes entworfen und analysiert. Dementsprechend zeigen die Bildschirme komplexe Konstruktionen. "Wir vergleichen unter anderem die Konstruktionen anderer Systeme. So haben wir verschiedene Möglichkeiten, selbst die kleinsten Veränderungen schnell beurteilen zu können. Verschiebe ich an der Grafik den Sitz des Lagerdrehpunktes, zeigt sich die Veränderung der Heat Zones umgehend durch eine Verminderung der Rahmensteifheit." Sobald sich die Werte als positiv bewerten lassen, geht es mit einer Vorlage in den 3-D Drucker oder gleich in die „Schmiede“.

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Der "Cadillac"

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Formen für die Carbon Produktion

Felt setzt auf Carbon

Nach einem weiteren Dankeschön gehen wir in den nächsten Raum und erfahren mehr über Felts eigenentwickeltes Carbon Herstellungsverfahren. Um den Tisch versammelt begutachten wir die Negativformen für die Carbon Produktion.
Bills Sohn Jake Duehring ist hier federführend. „Eine detaillierte Anleitung legt die einzelnen Schritte und die vorgeschriebene Ausrichtung der einzelnen Kohlefasermatten fest. Dieses Verfahren sorgt für große Stabilität und saubere Materialverläufe, auch auf der Innenseite der Rahmenrohre. Unterschiedliche Fasern besitzen verschiedene Attribute, die entweder für erhöhte Steifigkeit oder eine gewisse Flexibilität sorgen. Zudem ergibt das bei einem „Raw Finish“ noch einen individuellen Look durch die verschiedenen Muster“, so Jake.

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Unterschiedliche Kohlefasermatten

Es ist eine überaus hohe Qualität, die hier erzielt wird. Das Fertigungsverfahren kann durch die eigenen Vorgaben gezielt angepasst und bei Bedarf verbessert werden.
Es liegt in der menschlichen Natur, zu entwickeln, zu erfinden und nach dem Optimum zu streben. Dafür braucht es lediglich den passenden Rahmen. Felt hat ihn sich geschaffen. So muss es bereits zu Urzeiten gewesen sein; damals, als das Rad erfunden wurde: Kreative und kluge Köpfe formten aus Gestein etwas Rundes, um sich die Arbeit zu erleichtern. Heute sind der materiellen Umsetzung von Fiktionen kaum mehr Grenzen gesetzt. Innovatoren kommen und gehen. Trends leben auf und sterben an ihresgleichen. Felt Bicycles entwickelte sich aus der Ambition, etwas ganz Eigenes zu verwirklichen.

Felt-Ideologie: „Es war nie unser Ziel, die größte Fahrradmarke zu werden. Dafür aber die beste.“

Hier erschafft ein kleines, engagiertes Team etwas Großes. Hier kreuzen sich die Wege von Menschen, die ihre unterschiedlichen Stärken ausleben und kombinieren dürfen. Das world of MTB Mountainbike Magazin dankt für den Empfang.

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