Bosch Performance Line CX

E MTB Test

Nachdem sich der Bosch Performance Line CX Motor über Jahre als Referenz etabliert hat, legen die Stuttgarter nun mit einer neuen Evolutionsstufe nach. Ab dem Modelljahr 2020 wird der deutlich anders konstruierte Motor in vielen EBike-Modellen etablierter Fahrradhersteller zu finden sein.

 
 
Bosch Performance Line CX

Die Fakten

Die Eckdaten des Antriebes lassen schon einiges erwarten, was wir bei einem ersten kurzen Test auch gleich auf die Probe stellen konnten. Das Gewicht wurde mit Hilfe eines Magnesiumgehäuses auf 2,9 Kilo reduziert und gleichzeitig die Baugröße wesentlich verringert. So ermöglicht es den Rahmenbauern deutlich größere Freiheiten bei der Konstruktion, wodurch der Trend zu kürzeren Kettenstreben nun auch bei EBikes mit Bosch Motoren möglich wird. Gleichzeitig wurde die Power des Antriebes erhöht, so dass nun bis zu 340% Unterstützung im Turbo Modus (beim Vorgänger 300%) möglich sind, wobei das Drehmoment bis zu 75 Nm beträgt.
Anders als der Vorgänger benötigt die neue Variante des CX keine interne Übersetzung mehr, so dass das Antriebsritzel nun ein „normal großes“ Kettenblatt ist. Durch die veränderte Konstruktion und den Einsatz eines Freilaufs auf der Antriebsachse soll unter anderem das Treten oberhalb des Begrenzungsbereiches von 25 km/h bzw. das Pedalieren im Off-Modus mit merklich weniger Widerstand möglich sein.
Auch kommen neue Sensoren zum Einsatz, wodurch die Effizienz und der Wirkungsrad wesentlich verbessert werden soll.

Bosch Powertube625

Das Powerback kann sauber im Rahmen integriert werden

Weitere Features

Ebenso wurde an der Konnektivität mit anderen Parts am Bike weiter gearbeitet. So kann das Kiox Display zukünftig mit den e-Live Valve Federelementen von Fox Suspension kommunizieren. Dadurch können verschiedene Set-ups vordefiniert und entsprechend über das Display angewählt werden. Das könnte vielen Anwendern, die sich ohnehin schwertun das richtige Set-up zu finden, eine Erleichterung bieten. Durch die Integration des App Anbieters Cobi, kann auch das Smartphone mit allen Möglichkeiten wie Navigation, oder Herzfrequenzmessung eingebunden werden.
Auch an das Thema Diebstahlsicherheit hat Bosch gedacht. Neben der klassischen Absperrvariante mittels Schloss gibt es nun eine digitale Erweiterung. Durch abziehen des Kiox-Displays wird, sofern dazugebucht, die Funktion Lock aktiviert. Das System lässt nun so lange keine Unterstützung des Motors zu, bis das zum Bike gehörende und entsprechend gekoppelte Kiox-Display wieder angeschlossen wird. Das macht den Diebstahl natürlich erheblich uninteressanter.

Die Akkus

Auch bei den Akkus ist Bosch aktiv geworden. So wurde die Powertube Serie um die 625 und die 400 Variante erweitert. Liefert der eine maximale Kapazität für Reichweite und langen Fahrspaß, so zielt die kleinere Variante insbesondere auf bauraumbeschränkte und gewichtsoptimierte Bikes, z.B. im Citybereich ab. Wie in der Vergangenheit auch setzt man auf Lithium-Ionen Akkus, die sich durch Langlebigkeit und hohe Laufleistungen auszeichnen. Das Gewicht der knapp 625 Wattstunden fassenden Variante beläuft sich auf ca. 3,5 kg . Beim Ladevorgang verspricht Bosch mit dem 6 A Fast Charger bei voll entladenem Akku die Befüllung zur Hälfte in 1,5h und die Volladung in 3,7h. Auch die Kopplung von zwei Akkus ist möglich, um entsprechend 1.250 Wattstunden zu erhalten.

Die Bosch Powertube 675 Batterieeinheit

Bosch Performance CX Motor

Der neue Stolz der Bosch Ingenieure - Bosch Performance CX

Erster Praxistest

Schon bei den ersten Pedalumdrehungen im Turbo-Modus spürt man eine deutliche Veränderung zum Vorgänger. Die Unterstützung beginnt umgehend doch recht sanft. Anders als gewohnt wird das Drehmoment nicht gefühlt undosiert eingebracht, sondern baut sich mit zunehmenden Pedaldruck fast schon natürlich auf. So entsteht ein angenehmes Fahrgefühl im Turbomodus, das dank der 75 Nm Drehmoment auch sehr kraftvoll bis zur Begrenzung bei gut 25 km/h anschiebt. Hier erspürt man auch gleich die nächste deutliche Veränderung – die Art der Begrenzung. Fühlte es sich bisher an, als wäre das Beschleunigen aus eigener Kraft ab der Begrenzung schier unmöglich, so ist nun der Widerstand wie weggeblasen. Durch die Entkopplung von Motor und Getriebe kann aus eigener Kraft über die Schwelle hinaus gut getreten werden – das wird vor allem die Anwender im Touren und Rennrad Bereich freuen, oder diejenigen, die den Akku auch mal leer fahren und dann vollständig unmotorisiert nach Hause treten müssen.
Aber auch im Trail-Modus spürt man Veränderungen hinsichtlich der sensibleren Sensorik. So lassen sich nun steile und technische Anstiege noch spielerischer bewältigen, da die Traktion und das Einsetzen des Motors deutlich besser dosiert ist. Gerade auf der steilen und wurzeligen Teststrecke konnten wir auf Anhieb Anstiege bewältigen, die sonst oft mehrerer Anläufe bedurften. Auch beim Start am Berg, der häufig zum Aufsteigen des Vorderrades führte, ist die dosiertere Kraftübertragung deutlich günstiger als bisher.
Die Geräuschkulisse hat sich im Vergleich zum Vorgänger zwar verändert, ist aber nicht unbedingt leiser geworden, sondern nur anders im Ton.

Fazit

Alles in allem sind die Veränderungen aber durchwegs positiv und deutlich Fahrspaß-erhöhend. Die Spritzigkeit, das natürliche Unterstützen und der kraftvolle Motor machen den neuen Bosch Performance CX zu einem würdigen Nachfolger und zur neuen Referenz im Pedelec Motoren Bereich. Die genauen Messwerte zu Reichweite etc. liefern wir wie gewohnt nach einen ausführlichen Test nach.

Weitere Infos zum neuen Bosch Performance CX Motor und den Powertube Akkus findet Ihr unter:
https://www.bosch-ebike.com

nach oben