Trentino – Der Kaiserjäger Singletrail mit dem MTB

Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer
Reise

MTB auf dem Kaiserjäger-Singletrail

Daniele Acler ist Sportler. Das sieht man ihm auf den ersten Blick an. Freundlich empfängt er uns im familiengeführten Hotel Cristallo in Levico. In einer eigens eingerichteten Biker-Lounge sind die Karten zur Region Südtirol ausgebreitet. Er verliert nicht viele Worte – nach zehn Sätzen wissen wir alles Wesentliche: Familienverhältnisse (er ist DER Sportler unter vier Brüdern), die Geschichte und Vorzüge unserer Residenz für die kommenden Tage und die Highlights der Region – und schon sind wir beim Thema: der Kaiserjäger-Singletrail-Tour.

 
 
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Alte Militärgebäude geben dem Trail einen skurrilen Charme

Auf der Kaiserjägerstraße in Südtirol

Bereits am kommenden Morgen brechen wir direkt nach dem Frühstück auf. Es soll wieder sehr heiß werden heute und im Anstieg wird man von der Sonne gebraten, wenn man zu spät dran ist. Von Levico rollen wir kurz durch die Ebene Richtung Caldonazo bis zum Beginn des Anstiegs. Vorab haben wir Daniele nach einer alternativen Route zur Straße gefragt. Aber er besteht darauf, dass wir die Kaiserjägerstraße fahren. „Es gehört zur Tour!“, sagt er. Wir sind schon etwas enttäuscht, dass er uns als Südtirol Local nichts anders empfehlen will. Ich mag keine Straßen! Doch auch im Kartenstudium finden wir keine vernünftige Alternative. Die schroffe Felswand, die von der Hochebene Richtung Caldonazo abfällt, ist so steil, dass man sich kaum vorstellen kann, wo überhaupt eine Straße oder Wege verlaufen sollen. Während wir noch bergaufkurbeln und diskutieren, öffnet sich plötzlich der Blick Richtung Caldonazo See. Nun schmiegt sich die Straße immer mehr an den Fels an, wird enger und enger. Überdies führen in den Berg gesprengte Tunnels zu weiteren tollen Ausblicken. Welch ein Wahnsinn, an solch einer Stelle eine Straße anzulegen. Wir sind fasziniert!

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Herrliche Ausblicke in die Dolomiten

Verfallene Soldatenfriedhöfe in der friedlichen Landschaft

Nach etwa 700 Höhenmetern erreichen wir den Pass und verlassen die Straße. Die alte Militärstraße ist nun nur noch als Schotterstraße zu erkennen. Wellig führt sie durch dichte Laubmischwälder in die kleinen Dörfchen Slaghenaufi und Lanzino. Ruinen verfallener Militärgebäude und Soldatenfriedhöfe liegen am Weg. Grotesk! Denn wir können uns kaum eine friedlichere Landschaft vorstellen. In Höhe der kleinen Ortschaften kommt die Vorfreude auf den angekündigten Trail zurück ins Tal auf. Erste kleine Trail-Passagen und Schotterwege führen abwechslungsreich bis zum Einstieg des Kaiserjäger-Singletrails. Dazu stehen am Wegesrand Kunstwerke, die in ihren organischen Formen der Natur nachempfunden wurden.

Wurzelpassagen und Stufen würzen das Erlebnis

Dann endet der Schotterweg abrupt. Endlich! Der Trail! Ich kann mir einen Freudenausruf kaum verkneifen. Franzi legt direkt nach. Herrlich flowig windet sich der Pfad durch den Wald, bis sich der Blick auf das Tal öffnet. 700 Höhenmeter unter uns liegt der Lago di Caldonazo. Wir sind hingerissen vom Ausblick und der genialen Strecke! Der Trail ist flüssig fahrbar an den Berg angeschmiegt. Ein paar Wurzelpassagen und Stufen würzen das Erlebnis. Nur zu schnell werden sollte man nicht. Hinter der nächsten Kurve könnte es direkt in den Abgrund gehen, also: höchste Konzentration! An einer Stelle ist der Fahrfluss unterbrochen.

"Endlich - der Trail"

Treppen und kleine Brücken führen durch eine Passage, wo die Erosion dem Weg stark zugesetzt hat. Dann geht es weiter … verspielt schlängelt sich der Trail durch Felsen und Wald. Die Bäume krallen sich regelrecht an der Steilwand fest. Nach einiger Zeit wird der Weg wieder breiter.

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Valsugana

Ein Sprung in den Lago di Levico als krönenden Abschluß

Wir schauen nun bereits weit ins Valsugana. Nach Süden wird es von eben dieser Felswand, an der wir uns befinden, wie von einer gigantischen Mauer begrenzt. Wir erkennen den Cima Vezzena, 1.400 Meter tief reicht der Felsabbruch an seiner Nordflanke.
Es wird heißer und heißer auf dem Weg ins Tal. Der Trail ist mittlerweile noch breiter geworden. In zahlreichen Kehren geht es auf grobem Schotter hinab. Ein paar nette Trails kürzen immer wieder ab und wir finden uns plötzlich an der Straße wieder. Mit breitem Grinsen und in Vorfreude auf leckeres Eis und einen Sprung in den Lago di Levico rollen wir schweißtriefend zurück nach Levico.

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Trailvergnügen

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Ausblick auf den Lago di Levico

Trail-Fakten:

Tour-Länge: 33 km
Tiefenmeter: 1.190 Hm (750 Hm Trail)
Aufstieg in Hm: 1.190 (kein Lift)
Schwierigkeit: schwer
Bike Empfehlung: All Mountain
Fahrtechnik: Kategorie 3
Fahrspaß: Kategorie 4
Landschaft: Kategorie 4

Informationen

Wissen
Der Levicosee ist einer der saubersten Seen Italiens und liegt nahe am Thermalzentrum Levico Terme in der Valsugana. Wer sich fragt, wohin die zahlreichen Vögel eigentlich im Winter verschwinden, hier findet er die Antwort. Zugvögel wie Sturmmöwen und Blaumeisen überwintern gerne rund um den See.

Geheimtipp/Veranstaltung
Adota una mucca – unbedingt auf den Bergbauernhöfen der Hochebene vorbeischauen! Sie bieten ursprüngliche Landwirtschaft und leckerste, selbst hergestellte Produkte wie Käse, Honig, Speck. Und das Beste: Man kann sogar seine eigene Kuh adoptieren, für die absolute Herkunftskontrolle ;)

Beste Reisezeit
März–November
Einkehr
Refugio Serot

www.visitvalsugana.it

Sport & Wellness Hotel Cristallo am Levisosee***s, Levico Terme, www.hotelcristallotrentino.it
Hotel Castel Pietra ***, Transaqua, www.hotelcastelpietra.it
Bio Hotel Brusago ****, Brusago, www.hotelbrusago.it

Alle Infos und aktuelle Angebote:
www.bike-holidays.com

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