BC LIVIN

Text Nick Rabe Bild Philipp Fenk
Geschichten

Kommentar von Nick Rabe

Mit dem Abschlusszeugnis in der Hand verlässt man die Schule und denkt sich: „Jetzt bin ich erwachsen!“ Die Welt steht einem offen. Keinen Bock auf Arbeiten, Ausbildung geschweige denn ein Studium, dafür umso größere Motivation täglich biken zu gehen. Kanada musste es sein. Die Natur ist atemberaubend, die Trails wohl die besten der Welt und die Einheimischen sind eines der freundlichsten Völker.

Aus der First Ride 2018

 
 

Wohl jeder ambitionierte Mountainbiker träumt davon, sein Fahrrad auf kanadischen Trails zu bewegen, genauso war es bei mir. Also packte ich meine Sachen und machte mich auf nach Vancouver. Ziel des Auslandaufenthalts war logischerweise, so viel auf dem Bike zu sitzen wie nur möglich. Die Lifte in Whistler sind täglich bis 20 Uhr geöffnet, das nennt sich „extended-play“ und es gibt gefühlt 500 Trails. Nachdem ich auch noch eine Wohnung direkt gegenüber von Dirtjumps bekam, war alles perfekt! Ich könnte jetzt seitenlang über die Trails und deren Flow schwärmen und all die lieben Menschen, die ich kennen lernen durfte. Doch ist das wirklich alles und das Beste an einem Auslandsjahr?

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Ohne einen dieser Ratgeber „How to live abroad“, der dir erzählt, wie du die meisten, schönsten und sinnvollsten Erfahrungen sammelst, reiste ich planlos mit Freunden durchs Land. Ohne zu wissen, was auf uns zu kommt, starteten wir in den Tag. Radfahren war so ziemlich die einzige Konstante während dieser Zeit. Du stehst morgens auf und beginnst Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen ganz für dich alleine. Keine Fremdbestimmung und Einflüsse von außen. Egal, ob du den Abwasch tagelang stehen lässt, von morgens bis abends Rad fährst oder am See Bierchen trinkst – es hindert dich niemand daran, deinen ganz eigenen Willen auszuleben. In Verbindung mit einem Camper ist das doch ein Riesenluxus! Klar, man hat kein King Size-Bett, doch dafür täglich die Wahl, dort hin zu fahren, stehen zu bleiben oder zu übernachten, wo man möchte. Für mich persönlich ist genau diese Erfahrung, die eigenen Interessen ausleben zu können, die größte Freude. Ob es dabei einen richtigen Weg gibt oder nicht, spielt keine Rolle, solange man glücklich ist mit dem, was man macht.

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