Beim ersten Aufsitzen auf das Bike fällt die entspannte und komfortable Haltung auf. Bei den ersten Metern auf Asphalt merkt man schnell, dass das MCR dafür nicht geschaffen wurde. Gerade auf Straßen Anstiegen macht sich der leicht wippende Hinterbau bemerkbar, so dass man geneigt ist, den Lockout zu betätigen. Sobald es auf Schotter übergeht wirkt die Federung positiv indem sie Traktion aufbaut und den Tritt selbst in holprigem Gelände begünstigt . Kleinste Vibrationen werden effektiv eliminiert, so dass einem entspannten Tag auf dem Bike nichts im Wege steht. Die ausgewogene Geometrie des Bikes begünstigt dabei den Komfort und die zentrale Sitzposition über dem Fahrrad hilft auch im steilen Gelände beim effizienten Vorankommen.

Nach einigen Höhenmetern auf Schotter steigt die Vorfreude auf die Abfahrt. Sobald man in den Unterlenker geht wird schnell klar, dass eine Federgabel mit 40mm Federweg leicht an Ihre Grenzen kommt. Es ist klar Abwägungssache beim Setup ob man feinste Schläge kompensieren oder im Downhill Reserven möchte. Durch die Positionierung weit über dem Vorderrad passiert es leicht, dass extrem viel Gewicht auf der Gabel liegt, wodurch Durchschläge unvermeidbar sind. Der Einsatz von Volumenspacern macht hier definitiv Sinn.

Aber das Fahrgefühl auf dem Niner ist absolut sicher, so dass auch weniger versierte Fahrer Freude an anspruchsvollen Gravelabfahrten finden.

Das Niner MCR 3 RDO ist eine neue Interpretation des Gravelns. Es vermittelt sehr viel Sicherheit und erhöht den Komfort enorm, ohne dabei das Gravel Feeling zu missen. Für Roadies die ins Gelände wollen ist es definitiv ein vereinfachter Einstieg, aber auch für Downhiller, die bergab flott auf Schotter unterwegs sein wollen. Wo aber die Trennlinie zum MTB zu ziehen ist, ist schwer zu sagen.