Trail Trophy Harz – 2017

Text Diana Döpping, Claudia und Franziska Bild bikecomponents
Geschichten

Ein flotter Dreier im Harz

Die Mädels von GirlsRideToo zu Besuch in Hahnenklee. Warum? Der zweite Stopp der Trailtrophy steht an.

 
 

Vortag

Am Samstagfrüh machten sich zwei VW-Busse mit einer geballten Ladung Frauenpower aus Dresden und Nürnberg auf den Weg in den Harz zur Trail Trophy. Das Event lockte uns dieses Jahr nach Hahnenklee in den Bikepark. Dort angekommen und voller Vorfreude auf eine kleine Spritztour im Bikepark, schlugen wir am Mittag erst einmal unser Camp auf.

Anschließend wurde geprüft, ob die Reifen prall genug sind und dann ging es auch schon zum Lift, um die Trails für den Wettkampf etwas zu beschnuppern. Sind die Sättel auch wirklich fest montiert? Diese Frage stellte sich hier, denn unsere geliebten Bikes hingen nun einzig an den Sitzgelegenheiten und schwebten 30 Meter über dem Erdboden. Ganz wohl fühlten wir uns nicht dabei, aber die einzige Alternative wäre das Hochradeln gewesen, was einstimmig abgewählt wurde. Dafür müssten wir gut im Training stehen... vielleicht nächstes Jahr. Nach den paar Stunden, die wir in dem Bikepark rumgedüst sind, hatten wir gemischte Gefühle für den Renntag. Zum einen haben die anspruchsvollen Segmente richtig Laune gemacht und zum anderen hofften wir stark, dass es nicht nochmal regnen würde, damit diese nicht ganz unerhebliche Menge an glitschigen Wurzeln, die Möglichkeit haben etwas zu trocknen. Vor denen hatten wir nämlich am meisten Respekt.

Raceday

Für Diana und Claudi ist so ein Enduro-Rennen schon fast Routine und die beiden standen dem Ganzen ziemlich entspannt gegenüber. Für mich hingegen, war es das erste Mal. Völlig aufgekratzt stellte ich den beiden Unmengen an nervigen Fragen, wie:

"Wo muss ich denn diesen Transponder fest machen? Warum muss man die Startnummer ausschneiden? Wozu sind diese beiden Sticker da?"

Diana hingegen wollt nur eins wissen: ,,Wie oft müssen wir diesen Berg hochfahren?” Später habe ich dann auch verstanden, warum das eine sehr berechtigte Frage war. Die größte gemeinsame Herausforderung, die wir vor dem Rennen noch meistern mussten, war die Wahl unserer Outfits. Da uns DOWE Sportwear auch dieses Jahr wieder mit einer tollen Bandbreite an Trikots und Radhosen ausgestattet hat, können wir je nach Wetter und Biketyp zwischen Kurz- oder Langarmtrikots , Endurojerseys, Windwesten, Jacken und Radhosen wählen - alles in unserem GRT Design, versteht sich von selbst.

Da das Wetter scheinbar schön werden sollte, habe ich mich für mein ¾ Freeride-Shirt entschieden. Das macht sich ziemlich gut, wenn man eine Protektoren-Jacke trägt, wie ich das natürlich zu meinem ersten Enduro Rennen auch gemacht habe. Diana war so lieb und hat mir ihre geliehen-Sie fährt eh so sicher, dass sie das Teil nicht braucht. Zwei Nachteile hat man dennoch mit diesen Protektor-Jacken, man schwitz sich einen Wolf und ist zudem noch ziemlich unbeweglich. Aber da Geschwindigkeit nicht immer Sicherheit bringt, ist es doch ratsam eine Schutzmaßnahme dieser Art zu ergreifen. Zumal sich während des Rennens dann auch herausstellte, dass meine persönliche Mission des Tages offenbar„mehr Stürze als Stages“ war. Wie Drillingsschwestern gekleidet, begaben wir uns schließlich zum Startblock, immerhin hatten wir noch ganze 10 Minuten Zeit.

"Ganz lässig unterhielten sich meine Kolleginnen, noch mit ihren Buddys, während ich mir fast einmachte vor Aufregung."

Vor uns standen 7 Stages. Die erste würde ich mal “Wurzelpeter” nennen. Schön nass vom leichten Regen in der Nacht, hat man uns erstmal eiskalt die härteste Wurzeltrail-Stage runter gejagt. Naja wenigstens wurden wir so ordentlich wach gerüttelt.

Anzahl der Bodenproben: 2

Die 2. Stage war nach einem laaaaangen Transfer mein Steckenpferd - ein Hauch von Bergab. Ich hab reingetreten, was das Zeug hält. Viel zu schnell bin ich daher in eine Spitzkehre eingeflogen. Bodenprobe Nummer 3. Da hab ich mich dann aber wirklich geärgert. Da mich meine Mädels natürlich fachkundig beraten haben, verstand ich dann auch, dass man bei so einem Rennen mit sicheren 80 Prozent besser fährt als mit holterdipolter 110 Prozent.

Gesagt getan, Stage 3 bis 6 habe ich dann sogar sturzfrei meistern können. Auf diesen 4 Stages war wirklich von jedem etwas dabei. Neben den Wurzeln, die stetiger Begleiter waren, gab es schöne flowige Abschnitte, Anlieger, schnelle Passagen, frisch duftenden Waldboden und jede Menge schöner Sprünge, oder “Jumps” wie man im Fachjargon sagt.

So, nun bleibt noch die sogenannte “Enduro-Stage” oder auch “Leck mich am Arsch Stage”. Das Ding hatte es nochmal richtig in sich. Nicht treten, gibts nicht, aber stürzen, Bodenprobe Nummer 4 und 5. Nasse Wurzeln, welch Überraschung, fiese Gegenanstiege und hatte ich schon Reintreten erwähnt?! Trotzdem hat dieser Trail, gerade wegen der technischen Herausforderung, richtig Spaß gemacht. Hart aber gut, ich liebe den Schmerz.

Am Ende waren wir super glücklich, dass wir alle ohne große Verletzungen durchgekommen sind. Es war eine tolle Erfahrung. Eins steht für mich auf jeden Fall fest, das war zwar das Erste, aber nicht das letzte Enduro-Rennen.
Von den insgesamt 26 gestarteten Frauen, können sich unsere Platzierungen auch sehen lassen:
Platz 3: Franzi (25:23) ; Platz 13: Claudi (29:28) ; Platz 15 Diana (30:39)

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