Alpine Enduro Series powered by SANTA CRUZ

Text Maria Rank Bild David Schulteiß
Event

Saisonabschluss am Kronplatz

Der Abschluss der Alpine Enduro Series powered by SANTA CRUZ fand vom 13. bis 15. September 2019 am Kronplatz im Pustertal statt. Ein Trainingstag und zwei Renntage mit insgesamt 10 Stages standen auf dem Programm, das 180 Starter bei bestem Bikewetter absolvierten und auf den abwechslungsreichen Stages um die vorderen Plätze kämpften, manche von ihnen auch um den Sieg in der Gesamtwertung. Doch die Begegnungen mit Andreas, Hans oder Franz forderten Konzentration, Fahrtechnik und Kondition.

 
 

Freitag. Trainingstag und Prolog

Am Freitagmorgen öffnete die Startnummernausgabe und von da an konnten die 10 Stages von den Fahrern trainiert werden. Mit meinem Teamkollegen Markus und ein paar Freunden hatte ich ein kleines Trainingsgrüppchen gebildet und wir machten uns auf den Weg, ein paar der anstehenden Stages abzurollen. Das Gebiet war mir nicht ganz fremd, da ich dort vor zwei Jahren bereits an der TrailTrophy teilnahm. Trotzdem verlor ich bald den Überblick, den abwechslungsreichen Trails die richtigen Namen zuzuordnen. Meine Trainingspartner sprachen ständig von Hans und Franz und Andreas und Alex und Co - viele Trails tragen hier nämlich Männernamen. Anfangs versuchte ich noch ihnen zu folgen und meine Bilder und Erinnerungen im Kopf den jeweiligen Namen zuzuordnen, aber irgendwie wurde ich im Laufe des Tages immer verwirrter. So beschloss ich, einfach zu hoffen, dass mir die Herren schon gnädig gestimmt sein werden und freute mich darauf, mit ihnen Bekanntschaft zu machen.
Zum Rennauftakt stand am Freitag Abend der Prolog an. Dieser zählt zwar nicht in die Wertung der beiden Renntage mit hinein, wird aber gefahren, um die Startreihenfolge für den Samstag zu ermitteln. Dazu ging es ca. 100 hm auf einer Forststraße den Berg hoch, um dann anschließend durch gebaute Kurven und Anlieger möglichst schnell gen Tal zu murmeln. Die Startlisten für Samstag konnten später am Abend online oder analog eingesehen werden.

Lokalmatadorin Nadine Ellecosta auf der Jagd nach der schnellsten Zeit

Samstag. Renntag mit 6 Stages

"Guten Morgen, Andreas!" Nach einem kurzen Uphill zum Stage-Start erwartet uns Andreas, ein Trail auf weichem Waldboden, gespickt mit Wurzeln und Steinen. Zum Glück war uns das Wetter wohlgesonnen und somit der Boden recht griffig. Bei Nässe hätten wir wohl ein bisschen mehr mit Andi zu kämpfen gehabt. So war aber dieser handgebaute Trail mit steileren Sektionen, einigen Off-Camber Kurven und einem kleinen Gegenanstieg zum Ende hin ein guter Warm-Up.
Danach ging es mit der Gondel ganz nach oben auf den Kronplatz, und mit Stage 2 stand eine lange, rasante Abfahrt bevor. Von der Mittelstation des Olang-Lifts ging es 3 km lang in unzähligen Kurven bergab. Diese Stage war zwar technisch nicht überaus anspruchsvoll, aber die Länge und der Speed erforderten doch höchste Konzentration.
Bei der anschließenden Mittagspause im KRON Restaurant neben der Bergstation konnte Kraft getankt werden, die für Stage 3 vonnöten war. Zur Nachspeise wurde uns CC Top, eine Variante des Furcia Trail, serviert. Im oberen Teil erwarteten uns einige Sprünge und steilen Anliegerkurven, im mittleren und unteren Teil war eine gute und saubere Linienwahl gefragt, um das Bike gut durch die wurzeligen und steinigen Passagen zu manövrieren.
Mit der Bahn ging es weiter zu Stage 4, dem Herrensteig. Der Veranstalter beschrieb diese Stage als "The ultimate old-school stage of this AES". Der Herrensteig ist wirklich sehr vielfältig, im oberen Teil steinig und rough mit Anliegern, Doubles und Sprüngen, im mittleren Teil mit Wurzelsektionen und Steinfeldern. Hier geht's im Renntempo mal richtig zur Sache. Stage 5 ist ebenfalls auf diesem Klassiker abgesteckt und verlangt den Fahrern einiges ab: eine gute Fahrtechnik, viel Kraft und einen langen Atem. Wer danach von all dem noch etwas übrig hat, zählt zu den Glücklichen. Denn, um zur letzten Stage des ersten Renntages zu kommen, steht noch ein kleiner Uphill an. Und eigentlich haben wir gedacht, dass uns der Herrensteig schon alles abverlangt hat, doch wir werden eines besseren belehrt: für Stage 6, den Korer Trail, brauchen wir neben einer soliden Kurventechnik, guten Sprintqualitäten, Pumptrack-Skills und einem guten Auge für die schnelle Linie auch eine gehörige Portion Mut, um uns in die Kompressionen und steilen, rutschigen Kurven zu stürzen. Umso größer ist danach die Erleichterung, den ersten Tag gut überstanden zu haben.
Bei einem leckeren BBQ werden die Speicher wieder aufgefüllt und die Erlebnisse des Tages erzählt.

Der Tagesschnellnste Matthias Stonig in einer technischen Passage

Vom Gipfel des Kronplatz ging es hinein in Stage 3

Eine solide Kurventechnik ist am Kronplatz ein Muss

Sonntag. Renntag mit 4 Stages

Extra für die TrailTrophy 2018 wurde "Alex" in den frischen Waldboden gezogen. Dieser Trail erwartete uns als Stage 7 am Sonntag, zum Auftakt des zweiten Renntages. Wer danach noch nicht wach war, wurde es spätestens bei Stage 8, Richard Anton, dem jüngsten Mitglied der Trailfamilie. Denn gleich zu Beginn der Stage stand ein knackiger Uphill über Wurzeln und auf frischem, weichem Waldboden an, der ordentlich Körner kostete und die restliche Strecke zur besonderen Herausforderung aufgrund der Sauerstoffnot und der übersäuerten Muskeln werden ließ. Nach dem Rennen im Ziel befragt, befand aber ein Großteil der Enduristen diesen Uphill für gut, "so enduro" eben.
Für Stage 9 ging es mit der Bahn nach oben, das erste Stück Herrensteig war Transfer, bevor die Zeitmessung startete, und man nach steinigen und wurzeligen Passagen über den Franz in den Christian mündete. Wer dann noch Power für kurze Sprints hatte und die Geschwindigkeit hoch halten konnte, hatte gute Chancen auf die vorderen Plätze. Und zudem die Chance, auch die letzte Stage für dieses Rennwochenende mit Erfolg zu meistern. Denn in Stage 10, dem langen Hans, mussten sich die Fahrer wieder auf all ihre Qualitäten besinnen: gute Fahrtechnik, viel Kraft und langen Atem. In der Mitte der Stage erwartete uns ein kräftezehrender Aufstieg, bevor es zum Finale in einen schnellen Flowtrail ging. Erschöpft, aber glücklich beendeten wir so das Rennen und mein Teamfahrer Markus und ich auch die Saison 2019. Wir bedanken uns bei allen, die uns um all die Erfahrungen bei den vielen Renntagen reicher werden ließen, bei dem world of mtb Magazin für die Aufnahme ins Enduro-Team, bei bike.projects für die Organisation und Ausrichtung der Rennen, und bei ION für das Team-Outfit. Und natürlich bei Hans, Franz & Co für die Geschichten, die wir jetzt erzählen können.

Aus Wales kamen mit Ieuan Williams und Sam Robson die Sieger der Duo Men

Das Duo-Team vom Bikepark Wales auf dem oberen Herrnsteig

Adrian Vesenbeckh hat es eilig auf dem Weg zum Sieg in der Master Class

Rennwochenende. Ergebnisse

Matthias Stonig konnte sich den ersten Platz in der Man Klasse sichern, vor Milan Mysik und Michal Prokop.
Bei den Frauen gewann Nadine Ellecosta vor Lisa Policzka und Laura Zeitschel.
In der Master Class konnte Adrian Vesenbeckh zum wiederholten die schnellste Zeit fahren.
Bei den Frauen entschied Birgit Braumann das Rennen für sich.
Markus Lang krönte den Saisonabschluss mit einem dritten Platz in der Klasse Guest Men.

Podium Solo Men Kronplatz

Podium Solo Women Kronplatz

Podium Solo Men Masters Kronplatz

Podium Solo Women Masters Kronplatz & Series

Podium Guest Solo Men

Podium Guest Solo Women

Podium Duo Men Kronplatz

Podium Duo Women Kronplatz & Series

Podium Duo Mix Kronplatz und Series

Gesamt-Schnellste Kronplatz Enduro Race 2019

Serienwertung. Ergebnisse

Die erste Saison der Alpine Enduro Series powered by Santa Cruz Bicycles ist vorbei.
Michal Prokop konnte sich den Sieg in der Men Klasse sichern. Bei den Frauen entschied Laura Zeitschel nach einem spannenden Battle die Gesamtwertung für sich und in den Masters Klassen konnten sich Adrian Vesenbeckh und Birgit Braumann mit einem komfortablen Vorsprung den Seriensieg sichern.

Die Ergebnisse des Wochenendes sowie die Serienwertung könnt Ihr unter dem folgenden Link einsehen.
https://timing.sportident.com

Podium Solo Men Series

Podium Solo Women Series

Podium Solo Men Masters Series

Podium Duo Men Series

"See you in 2020!"
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