Der Grand Raid ist mit seiner 28. Auflage (2017) ein Mountainbike Klassiker und ein absolutes “Pflichtevent“ für jeden bikenden Ausdauersportler. Die 125 Kilometer von Verbier nach Grimentz führen über 5025 Höhenmeter und durch die schöne Walliser Bergwelt und ist, wie auch in den vergangenen Ausgaben, ein Qualifikationsrennen für die Marathon WM 2018. Das Rennen findet am 18./19. August 2017 wieder statt, wobei der 19.8. der Ersatztermin ist bei schlechtem Wetter.
Du willst es dir geben? Herzlich willkommen im Himmelreich
"Was macht dieses Rennen so einzigartig? Die unglaubliche Härte!!!"
Mich motivieren immer wieder diese Bilder! Landschaft und Anspruch auf höchstem Niveau.
Als ich 2012 das erste Mal am Start stand, da wusste ich nicht wirklich, was auf mich zukam. Ich habe mir das Höhenprofil und diverse Internetseiten angeschaut, um jede Information zu bekommen. Der logistische Aufwand ist etwas höher, da der Start in Verbier (auf dem Berg) und das Ziel in Grimentz (auf einem anderen Berg) ist. Dank der guten Organisation, ist ein Bus-Shuttle möglich aber auch langwierig.
Damals haben mich die nackten Zahlen (125km, 5025hm) angemacht und gleichzeitig angeschreckt. Mein Training habe ich im Vorfeld etwas umgestellt und so wusste ich, dass ich die Strecke überleben kann. Dachte ich zumindest. Ich unterschätzte die Höhe und die langen Anstiege. Der erste Anstieg von Verbier selektiert direkt und die Gruppe für die kommenden Stunden kann bereits stehen. Private Verpflegung ist nicht nötig und nur unter großen Umständen möglich. Das Rennen findet hauptsächlich über die Höhenzüge der Alpen statt. Für jede private Verpflegung, muss viel investiert werden. Die regulären Verpflegungsposten, sind top ausgestattet und bieten Flaschen und Käse ;-)
Spannend und für diesen Klassiker und das absolute Sahnestück ist der Pas-de-Lona. Jede der 4 Strecken führt über diesen unfahrbaren Berg. Die Profis kämpfen Kopf-an-Kopf die härtesten Duelle an diesem Schiebestück und benötigen knapp 20 Minuten. Bei meinem ersten Anlauf 2012 habe ich das Bike noch getragen. Die Male danach, auf dem schwarzen Schiefer, hochgeschoben. Christoph Sauser macht es vor... nimm ihn als Beispiel.
Diese Schiebepassage ist der Horror für jede Muskulatur. Nach über 5 Stunden im Sattel, ist das Leiden groß. Krämpfe, dünne Luft, ständig auf der Suche nach der Ideallinie zum Schieben und Zuschauermassen, die einen den Berg hinaufbrüllen. Das ist der Killer!
Die Schweiz geizt nicht mir Extraklasse. Alphornbläser auf dem Pas-de-Lona.
Was dann folgt, ist ein Panorama, das seines Gleichen sucht und eine Abfahrt, die schon für Sieg und Niederlage verantwortlich war. Sind die Strecken überwiegend gut zu befahren, so ist der Schlussdownhill nach Grimentz eine echte Probe ans Material. Spitze Steine und anspruchsvolle Spitzkehren, werden nach mehreren Stunden im Sattel, die letzten Prozent Aufmerksamkeit aus den müden Köpfen saugen.
Für mich persönlich ist das Raclette im Ziel mehr als eine Belohnung. Für Urs Huber sicherlich der Streckenrekord mit einer Zeit knapp unter 6 Stunden. Mit der Zielankunft weiss man, dass man ein Stück Mountainbikegeschichte miterlebt hat. Ein Rennen der Superlative und das direkt bei unseren Nachbarn in der Schweiz.
Das Rennen bietet vier Startmöglichkeiten mit folgenden Merkmalen:
- Verbier - Grimentz 125Km mit einem positiven Höhenunterschied von 5025 M,
- Nendaz - Grimentz, 93Km mit einem positiven Höhenunterschied von 3944 M,
- Hérémence - Grimentz 68Km mit einem positiven Höhenunterschied von 2996 M,
- Evolène - Grimentz 37Km mit einem positiven Höhenunterschied von 1845 M
Mehr Informationen: http://www.grand-raid-bcvs.ch/