Nachhaltiges Biken! – Ein „How to“

Text Sebastian Lehr Bild Stefan Schopf
Know-How

8 Dinge, die ein Biker tun kann, um seinen Sport Nachhaltig zu gestalten?

Achtung liebe world of mtb-Leser. Wie ihr euren Lieblingssport – mit teils ganz einfachen Mitteln – nachhaltig betreiben könnt, habe ich versucht zusammenzutragen.

Aus der First Ride 2018

 
 

1.

Wir könnten, anstelle ständig neue Teile zu kaufen, versuchen, unsere defekten Parts zu reparieren. Ein Klassiker wäre hier der Schlauch. Ein Flicken verbraucht gegenüber einem komplett neuen Schlauch nur einen Bruchteil an Ressourcen.

2.

Ein weiterer Klassiker läuft unter dem Motto „Ride local“. Anstatt jeden Freitag oder Samstag den VW-Bus über die Autobahn in die Alpen zu jagen, wäre es im Sinne der Umwelt überlegenswert, verstärkt die heimischen Trails zu frequentieren. Das hat zum einen natürlich den Vorteil, dass wir an Diesel oder Benzin sparen. Außerdem verteilen sich die Mountainbiker so auch großflächiger über die Landschaft. Die bekannten Ballungszentren für Biker sind natürlich spektakulär, aber Liftanlagen, Hotelbetrieb und Streckenbau schlagen auf der Emissionsseite immens aufs Habenkonto.

3.

Das bringt mich zu einem weiteren Punkt: Aufstiegshilfen. Es ist klar, wir haben ein Hobby und das sollte Spaß bringen und wer mit seinem DH-Bike in den nächsten Park fährt, der sucht das ganz bewusst. Das soll auch nicht in Frage gestellt werden. Aber an die Enduro-Fraktion möchte ich einen kleinen Appell richten: Eure Bikes, auch meines in dem Fall, also gilt der Aufruf mir genauso wie übrigens der ganzen Redaktion, sind dazu konstruiert, Berge tretend zu erklimmen. Versucht das mal. Schwitzen kann Spaß machen. Ich glaube, mehr muss dazu nicht gesagt werden.

4.

Mehrtagestouren sind meistens mit An-, Ab- oder Zwischenreisen verbunden. Wie wäre es, einfach mal an der Haustüre zu starten oder für Zwischenfahrten die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen?

5.

Wir haben in Deutschland mehrere Nationalparks, genauso gibt es in den Alpenländern Schutzzonen. Diese sollten nicht mit dem Bike befahren werden. Für uns oft nicht ganz sinnbehaftet und qualvoll; schließlich finden sich hier doch die schönsten Trails. Widersetzen wir uns den Verboten, zerstören wir gerade in diesen Regionen Fauna und Flora, die sich womöglich woanders überhaupt nicht mehr ansiedeln kann.

6.

Wie ihr in unserer aktuellen Ausgabe bereits erfahren habt, setzen Unternehmen der Bikebranche mittlerweile auf Nachhaltigkeit in ihren Produktionsprozessen. Natürliche Materialien, kurze Produktionswege, lokale Produkte, soziale Gerechtigkeit und Fairer Handel sind einige Schlagworte in diesem Zusammenhang. Haltet doch beim nächsten Regenjackenkauf Ausschau nach einem Öko-Siegel und schaut nicht nur auf den Preis oder das Logo.

7.

Öl? An einem Bike ist davon einiges zu finden. Wer kennt sie nicht, die Faustformel: Ein Tropfen Öl verunreinigt 1.000 Liter Wasser. Es ist vermutlich mehr als nur ein Tropfen, der Fahrt für Fahrt mit Schmutz und Schlamm seinen Weg vom Bike in die Natur findet. Das lässt sich nicht verhindern. Aber es lässt sich ein Produkt wählen, das biologisch unschädlich ist. Achtet auf gute Öle, nicht nur im Salat, sondern auch am Bike.

8.

Nehmt es mir nicht krumm – ich behaupte jetzt einfach mal, dass wir alle eine Bike-Affinität haben. Daher fahrt mit dem Bike doch auch mal zum Bäcker, zum Supermarkt, zur nächsten Bar und lasst das Auto stehen. Diese zwei Räder bringen dich nicht nur über den Trail, sondern auch über die Kreuzung zur Eisdiele und ganz sicher auch stressfrei an den Arbeitsplatz.

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