Bikefestival Roc des Alpes in La Clusaz

Text Sönke Wegner Bild Roc des Alpes A.S.O / Sportograf / Conny Klesse
Event

Roc des Alpes

Nun ist es bereits vier Jahre her, dass ich das erste Mal beim Roc des Alpes in La Clusaz am Start stand. Schon damals hat mich das einzigartige Bergpanorama sprachlos gemacht. Bei guten Wetter ist der Blick auf das Mount Blanc Massiv vom Cole de Aravis garantiert. Beeindruckend ist aber auch das kleinen Bergdorf La Clusaz, das über 1000 Meter liegt.

 
 

Mit vielen Kaffees und Bikeshops lädt es immer wieder zum Verweilen ein. Die umliegenden Liftstationen bieten nicht nur im Winter perfekte Sportbedingungen, auch im Sommer laden die vielen Enduro- und Downhillstrecken für einen Alpentrip nach Frankreich ein. Kein Wunder, dass die A.S.O, die nicht nur die Tour de France sondern auch das legändere Roc d´Azur in Frejus organisiert, genau hier ihren Roc des Alpes veranstaltet.

Rennformate gibt es beim Roc viele. So kommen die Endurofahrer gleichermaßen auf ihre Kosten, wie die Ausdauerfraktion. An drei aufeinanderfolgenden Tagen besteht der Ausnahmezustand in La Clusaz, dann nämlich sind über 4500 Teilnehmer bei den unterschiedlichsten Rennformaten gemeldet. Wer keinen Rennstress aber seinen Hunger (im wahrsten Sinne des Wortes) stillen möchte, der fährt den Roc Gourmant und macht an den Verpflegungsstationen ausgiebig Halt.
Reblochon heißt die lokale Köstlichkeit. Hinter diesem Namen versteckt sich ein gut gereifter Käse, den es an den Verpflegungszonen ausreichend gibt und mit etwas Wein und Baguette lässt sich jede Pause gut ausdehnen.

Ich habe mich für die Roc Trophy entschieden. Dieses Rennen besteht aus drei Einzelrennen, die in der Summe eine Wertung ergeben. Aber jedes einzelne Rennen hat auch Teilnehmer, die eben nur dieses Eintagesrennen fahren. Für mich war es also ein maximal intensives Wochenende, das durch den tagelangen Regen an den Vortagen noch gesteigert wurde. Die Strecken, eh schon sehr anspruchsvoll, wurden noch heftiger. Daher war es auch eine gelungene Maßnahme von den Veranstaltern, die Rennen um wenige Kilometer zu verkürzen. So war zum Beispiel meine Renndauer am Sonntag über 43km 2 Stunden 45 Minuten. Wenn man vergleicht, dass ich für diese Distanz eine Woche zuvor beim Waldhaus Marathon 1,5 Stunden benötigte, kann man sich vorstellen, was hier in den Alpen los war. Schieben und Tragen der Bikes war keine Ausnahme. Teilweise war der Schlamm knöcheltief und verlangte Einiges von den Rennfahrern an Fahrtechnik und Laufeigenschaft (also Schieben) ab. Generell lief es für mich sehr gut. Am Freitag verpasste ich mit 23 Sekunden knapp den Tagessieg und am Samstag fuhr ich beim UCI Worldseries Marathon mit Platz 6 ins Leadertrikot.
Am Sonntag merkte ich extrem die Belastungen der Vortage und versuchte meinen Gesamtsieg abzusichern. Der 13. Platz und somit einen Platz vor dem Gesamtzweiten Tao Quemere war ein gelungener Abschluss.

"Am Sonntag merkte ich extrem die Belastungen der Vortage und versuchte meinen Gesamtsieg abzusichern"
Sönke Wegner

Die Jahre zuvor bin ich zusammen mit Daniel Eiermann auch bei den Endurorennen gestartet.
Hier bietet sich ebenfalls die Möglichkeit an, an zwei Tagen Rennen zu fahren. Alpine Trails wechseln sich mit Waldpassagen ab. Oft wurden auch neue Strecken für das Rennen gebaut. Dieses Jahr konnte Thomas Lapeyrie vor Kilian Bron und Elliot Trapac gewinnen. Cécile Ravanel gewann bei den Damen überlegen. Für alle, die hier einmal starten möchten, dem empfehle ich 200er Bremsscheiben und Matschreifen. Häufig ist der frische Waldboden so weich, besonders bei Regen, dass man mehr damit zu kämpfen irgendwie Traktion zu finden. Die Höhenmeter werden bequem mit dem Lift zurückgelegt. Ach ja, den Citysprint der Samstagabend stattgefunden hat, konnte auch schon mal unser frischgebackener deutscher Sprintmeister Simon Gegenheimer 2013 gewinnen.

Internet: http://www.rocdesalpes.com
Video: http://www.dailymotion.com/video/x4hdd97

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