Bei dem Gedanken an Nepal habe ich immer eine Gänsehaut bekommen, und jetzt, wo ich dort war, finde ich dieses fantastische Land noch spannender.
Going back to Nepal
Ich war auf dem Flug nach Katmandu in heller Aufregung, so sehr habe ich mich gefreut, endlich nach Nepal zu kommen. Aber kaum gelandet, wusste ich, dass ich mit dem Träumen aufhören und die Ärmel hochkrempeln musste. In Nepal gab es kaum Sprit zu kaufen und in der Stadt herrschte das reinste Chaos. Hunderte Menschen hatten seit Tagen auf ihr Gepäck gewartet - ohne jegliche Informationen. Ich hatte mehr viel Glück und nach zwei Stunden tauchte meine rote Fahrradbox auf. Es konnte losgehen!
Ich traf die Filmcrew, Antonin und Sophie, in der Stadt. Wir arbeiteten zwei Tage an unserem Plan und der Organisation des Vorhabens. Die Idee war, im Langtang National Park zu starten. Den Park habe ich ausgewählt, weil er zu den Gegenden gehört, die von dem Erdbeben im April besonders schwer betroffen waren. Aber wir mussten eine Crew zusammenstellen, die uns dort hinbrachte. Schließlich fanden wir Sheer und Lila als Guide und Träger – obwohl sie sagten, dass sie eigentlich noch nie da waren!
Aber wir hatten die richtige Entscheidung getroffen. Lila saß die nächsten sechs Stunden auf dem Dach eines überfüllten Buses und passte auf unsere Ausrüstung auf. Der Anschlussbus kam nicht und so mieteten wir schließlich einen Jeep, um den Langtang National Park und das Ende der Straße zu erreichen.
Von dort hieß es Laufen. Das Gelände war unwegsam und wir stiegen stundenlang über steile Stufen durch die Felder und vorbei an buddhistischen Stupas bergauf, bis wir schließlich den ersten Ort erreichten. Die Bauern freuten sich, dass wieder Touristen in ihr Dorf kamen, zumal die Straße, die beim Erdbeben zerstört worden war, die Wanderer früher auf eine andere Route geführt hatte.
Unsere Guides fragten alle, die uns über den Weg liefen, ob es entlang unserer Strecke einen Schlafplatz und etwas zu Essen geben würde. Die Antworten waren vage - das ganze Gebiet wurde nach dem Erdbeben erst wieder aufgebaut – und wir konnten nicht viel planen. Wir konnten uns nur gegenseitig vertrauen, flexibel bleiben und das Gefühl von Abenteuer genießen, das von Tag zu Tag stärker wurde.
Die nächsten paar Tagen setzten wir unseren Weg durch das Tal fort, trafen Leute, gaben kleine Mal-Workshops für Kinder und lernten ihre Kultur kennen. Buddhismus fasziniert mich und es machte mir großen Spaß, mich über ihre Philosophie und Rituale zu unterhalten. Aber leider hatte das Erdbeben nichts als Schutt und Trümmer übrig gelassen, wo früher ihre Stupas und Tempel standen – eine traurige Lage. Noch schlimmer war, dass Häuser und Schulen zerstört waren und viele Menschen immer noch in Notunterkünften lebten. Durch all diese Begegnungen und je mehr Meilen wir zurücklegten, wuchs mein Wunsch, den Menschen in Nepal zu helfen. Es hatte mich schon eine Weile beschäftigt, aber jetzt nahm eine Idee in meinem Kopf Gestalt an.
"Unterdessen änderten sich die Trails jeden Tag und das Radfahren war fantastisch."
Es machte uns allen großen Spaß. Die Crew fand es spannend, unter unterschiedlichen Bedingungen zu drehen und sich zu überlegen, wie man die Geschichte unserer Reise am besten erzählt. Selbst die Träger freuten sich, mich auf ihren Trails fahren zu sehen. Und da wir von religiösen Symbolen wie Stupas, Tempeln und Gebetsfahnen umgeben waren, wusste man kaum, was man weglassen sollte. Wo man auch hinschaute, gab es schöne Stücke hinduistischer oder buddhistischer Kultur, die unserem Film und unserer Erfahrung Leben verliehen.
Nach sechs Tagen wanderten und fuhren wir auf einer Höhe von über 3500 Meter, wo wir mit der Kälte und der sauerstoffarmen Luft zu kämpfen hatten. Wir waren jetzt in einer felsigen Landschaft mit einem fantastischen Blick auf die Gletscher in der Ferne. Und als wir die Hochgebirgshütte erreichten, trafen wir andere Wanderer und tauschten bei einer Tasse tibetischem Tee unsere Gebirgsgeschichten aus. Jeden Nachmittag, wenn die Sonne unterging, sah der Himmel aus, als würde er brennen, wenn die Gletscher seine Rosa- und Orangetöne reflektierten. Wir erfuhren etwas über die Gipfel und Gebirgszüge um uns herum, schauten auf die Annapurna, den Ganesh Himal, den Manaslu und Langtang. Aber nicht weit weg waren auch die tibetische Grenze und Gebirgsmassive mit mehr als 7500 Meter hohen Giganten aus Eis und Stein.
Schließlich überquerten wir den höchsten Pass des Treks und nahmen dann den langen Weg ins Tal nach Dunche unter die Räder. Und dieser Trail über den Kamm in den Wald hinein hat richtig Spaß gemacht! Aber das hieß auch, dass wir warten mussten, bis die Wanderer aufgeholt hatten… Schließlich waren wir wieder in der Zivilisation und als Autos und Mopeds an uns vorbeisausten, wurde mir schlagartig klar, wie friedlich die letzten acht Tage in den Bergen gewesen waren. Aber beim Reisen geht es darum, alle Aspekte einen Landes aufzunehmen und so feierten wir an dem Abend den Trek und unsere gemeinsame Zeit ausgiebig.
Trotz unserer Abenteuer hatte ich meinen Wunsch, den Leuten in Langtang zu helfen, nicht vergessen. Die Ideen hatten Gestalt angenommen, während ich auf dem Rad saß, und das Projekt wurde Wirklichkeit. So wurde «Vive La Vie» geboren: ein kleines humanitäres Projekt, dessen wichtigstes Ziel es ist, den Menschen in dieser Region von Nepal zu helfen.
Während ich neben meinem Rad auf dem Dach des Buses saß, der uns zurück nach Katmandu brachte, ließ ich das ganze Abenteuer noch einmal Revue passieren. Ich erinnerte mich an jeden Augenblick der Reise und die unglaublichen Dinge, die wir von den Menschen gelernt haben, die wir trafen. Ihre friedliche Einstellung und ihre Philosophie, die ein Vorbild für meine Lebensweise ist. Aber auch wie viel Spaß es gemacht hat, mit dem Rad über die grandiosen Trails durch atemberaubende Landschaften zu fahren.
Ich habe nur ein kleines Stück Nepal, und es gibt noch so viel zu sehen und zu erfahren, aber das werde ich nie vergessen. Ich komme bald wieder.
Dianebath Nepal!
Ein Abenteuer mit Unterstützung von Mavic
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