10. Schnitzeljagd – Rennspektakel in der Bike-Republik Sölden

Text Steffi Rehm und Laura Baumgartner Bild Christoph Bayer
Geschichten

Trails und Schnitzel

kurz vorweg: Wir, Steffi und Laura, sind zum ersten Mal die Rasenmäher Schnitzeljagd gefahren. Wir hatten schon viel über das Enduro-Event gehört. So galt es also unter anderem raus zu finden, ob die ganzen guten Geschichten, die man so über die Veranstaltung gehört hat, auch stimmen. Ansonsten hatten wir ganz offiziell eine knallharte Mission: maximal viel Spaß auf den Trails rund um Sölden zu haben!

 
 

Zum Ablauf

Vor Beginn der Schnitzeljagd bekommt jedes Zweier-Team einen Stempelpass mit einer Trailmap der Bike-Republik Sölden, auf der die 7 Checkpoints und die Standorte der 4 Missionen eingezeichnet sind. Alle Teams suchen sich damit selbst die Route aus, wie sie alle 11 Punkte erreichen, Nummern abknipsen und Aufgaben erledigen können. Man darf selbst entscheiden, wie oft man die Gondel nimmt und welche Trails man runterfährt. Die Streckenwahl variiert deutlich und so entzerrt sich das Teilnehmerfeld.
Am Abend gibt’s dann für alle Fahrer selbstverständlich ein Schnitzel. Es werden die schnellsten Teams prämiert und tolle Preise an alle Teilnehmer mit Startnummer verlost. Der Wanderpokal in Form eines goldenen Riesenschnitzels ging dieses Jahr an die Gruppe, die die Mittelzeit erreicht hat – schließlich geht es in erster Linie um die Trails!

Vor dem Start gilt es das Rad richtig zu positionieren.

Wie es uns dabei erging

Der Anfang wurde als Le-Mans-Start angekündigt, das ist dieses Jahr spontan ein bisschen umgestaltet worden. 138 trail-hungrige Mountainbike-Teams stürzten sich die ersten Hänge zur Mittelstation runter - da gibt es recht unterschiedliche Ansätze vom scheinbaren Versuch mal mit dem MTB die Schallmauer zu durchbrechen bis hin zu einem entspannten Einrollen. Relativ schnell stellt sich ein natürlicher Duft ein, den man wohl am besten mit "Bremsbelag" beschreibt, und Personen stehen am Wegrand und ziehen hektisch Schläuche in die Reifen ein. Andere wärmen schon ihre halbgefrorenen Zeigefinger (hierzu zählte auch unsere Steffi, die zeitweise sehr verfroren ist – ja, auf 3.000 m ü. M. kann es auch Mitte Juni morgens recht frisch werden.) oder geben ihren glühenden Bremsen eine kurze Pause. Also erstmal ohne gröberen Materialverlust runterfahren und nicht zu viel bremsen. (Laura hat eventuell eine Marktlücke entdeckt: ein Bauchladen mit Schläuchen und Bremsbelägen) An der Mittelstation spaltet sich das Feld schon auf. Wir haben uns direkt für die Variante entschieden mehr Trails runter zu fahren und dann lieber öfter die Bahn zu nehmen, als zu queren/bergauf zu treten. Ist sicher nicht die schnellste, aber die spaßigste Version!

Das Wetter hätte nicht besser sein können.

Bei der Aussicht macht mountainbiken noch mehr.

Dann startet der erste Anstieg zum ersten Checkpoint (hier treffen wir schon unsere zwei Mitfahrer, mit denen wir den Rest des Tages gefahren sind – an dieser Stelle Grüße an Uli und Elmar). Spätestens jetzt ist niemandem mehr kalt. Dann geht's weiter zur ersten Mission an der Gampe Thaya. Die Aufgabe ist einen Parcours auf einem Mini-Kinderfahrrad zu fahren.

"Mit zwei Neffen zu Hause, die einem für jedes „Rennen“ das winzigste Gefährt, das sie finden können, verpassen kein Problem! Also ab auf s pinke Rad und um die Kurven."
Laura

Passt, schnell den ersten Stempel abgeholt und weiter geht’s auf den Harise Trail. Die Trails sind jetzt schon genial und das Grinsen weicht nicht mehr aus dem Gesicht. Unterwegs gleich mal den nächsten Checkpoint abknipsen und ab nach unten. Bisher erfüllen wir die Mission vorbildlich! Den Anstieg auf dem gegenüberliegenden Hang planen wir gleich zu erledigen, dann kann man die restlichen Kräfte noch einteilen. Bergab verlieren wir einen unserer Mitfahrer aus den Augen, da das Ganze ja unter dem Spaß-Aspekt steht und wir gleich bergauf fahren müssen, gibt es unten im Ort erstmal einen Kaffee zur Stärkung. Laura: als unheilbar eissüchtiger Mensch kann ich natürlich trotz super Frühstück im ‚Bäckelar Wirt‘, nicht umhin mir hier zwei Kugeln Eis zu gönnen. Hilft ja nix. Dann geht's weiter. Der Anstieg ist teilweise knackig und fordert Muskelkraft. Das Eis ist schnell wieder verbrannt, erste Clif-Bars kommen zum Einsatz. Aber weiter zum nächsten Checkpoint! Vorher legen wir noch eine Mission an der Leatherman Station bei der Stallwiesalm ein.

An der Scott Station werden ganz besondere Test Bikes für eine kurze Runde ausgegeben.

Der Checkpoint wird unterwegs abgehakt und über den Kleble Alm Trail geht’s wieder runter ins Dorf. Also jetzt mal die Giggijochbahn. Im Lift ist Zeit zum Essen und entspannen, das Trailgrinsen im Gesicht bleibt aber! Nächste Mission an der Leiterbergalm: ein Danny MacAskill Move aus dem Imaginate Video. Aufgebaut ist ein sehr hoher Tisch, wo ein Fahrer stylisch und actionreich oben drüber, das Rad unten durch muss und sich anschließend beide wieder treffen. Zum Glück tritt man zu zweit an, es kann also einer mit dem Rad unter dem Tisch durchkriechen. (Und bei Danny MacAskill hätten es durchaus in schwierigeren Tricks enden können…)

"Gut, hier heißt es auf dem Tisch kreativ sein, die Mission-guards sollen ja auch ein bisschen Abwechslung haben, wenn sie sich schon so herrlich um alle Teilnehmer kümmern. Also einmal Rolle über das Holz und dann galant mit speziellem Steffi-Move wieder auf das Rad geglitten. Easy!"
Steffi

Und weiter zum nächsten Checkpoint! Die Trails machen fast mit jeder Abfahrt noch mehr Spaß, die Sonne scheint und das Grinsen brennt sich langsam komplett im Gesicht fest. Aber es ist noch einiges offen auf unserer Stempelkarte. Also weiter zur Gaislachkogelbahn und wieder rauf zur Mittelstation! Wieder einen Checkpoint. Dieses Mal dürfen wir am Gasthof Sonneck stilecht in Conti-Laufradtaschen Sackhüpfen. Eine nicht ganz unpassende Aufgabe, so lockern sich die Oberschenkel gleich ein bisschen und weiter über den Nene Trail zum nächsten Checkpoint.

Oberschenkel-locker-Hüpfen an der Conti Station.

Unten im Dorf geht es nochmal mit der Bahn nach oben, jetzt kommt die Teäre Line. Auf in die Anlieger-Kurven-Gaudi. Ja, da kann man nichts Anderes sagen als: geniale Kurven! Reinlegen, Bremse auf, durchrollen, Spaß haben – mehr braucht es gar nicht. Gut, den Checkpoint sollte man nicht verpassen. Ist zum Glück aber nicht passiert, die sind farblich auffällig genug, dass man sich auf die Trails konzentrieren kann und trotzdem alles findet – top! Geschafft! Die Stempelkarte ist voll und es geht schnell zum Zieleinlauf. Der Tag war großartig! Die allgemeine Organisation, die echt abwechslungsreichen Trails, die Wahl der Standpunkte und sogar das Wetter haben sie optimal gelegt!

"Eine Geniale Enduro-Veranstaltung mit jeder Menge großartiger Abfahrten und vor allem ganz viel Spaß! Auf Wiedersehen bis zu den Hörnli Trailjagd in Arosa Lenzerheide."
Steffi und Laura
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