Hörnli-Jagd – Mountainbiking-Renn-Premiere

Text Laura Baumgartner, Rosalie Kletzander Bild Christoph Bayer
Event

Auf die Hörner, fertig, los!

Neben der genialen Schnitzeljagd in Sölden wurde in diesem Jahr die Eventliste der Rasenmäher um eine Station in Arosa/Lenzerheide erweitert. Diese „Hörnlijagd“ musste natürlich in eiskalt investigativer Arbeit von uns analysiert werden, um herauszufinden, ob der Spaßfaktor an den der legendären, etablierten Trailjagd herankommt! Um diese äußerst stressvolle und anstrengende Angelegenheit anzupacken, reisten Laura und Rosi von GirlsRideToo.de in die Schweiz, um Hörnlis zu jagen.

 
 

So wie in der Schnitzeljagd gibt es hier für jedes Zweier Team einen Stempelpass, eine Liftkarte und eine Trailmap von Arosa, die dieses Mal zwei Checkpoints und vier Missionen enthält – das Gondel/Tret-Verhältnis ist wieder frei wählbar. Die völlig neue Region führt gefühlt zu etwas leidenschaftlicheren Planungsdiskussionen, wie man da die Route legen könnte. Aber bis zum Start scheinen sich dann doch alle einig zu sein.

Der LeMans-Start wird dieses Mal recht neblig angeschossen, und die ersten Meter gehen mit wenig Sicht Seite an Seite mit vielen anderen Mitstreitern einen breiten, gerölligen Weg hinunter. Aber schon nach wenigen Minuten lichtet sich sowohl der Nebel als auch die Fahrerdichte und gibt die Sicht auf den ersten genialen Trail frei. Bis hierhin sind auch die kältesten Finger wieder bremstauglich und es geht eine Weile über einen flowigen, alpinen Trail dahin.

Auf ziemlich direktem Weg geht es zur ersten Scott Station, wo wir als Challenge Mini-Kinder-Bike fahren dürfen! Der kleine Parcours geht erstmal bergauf, schnell über eine kleine Wippe, bergab und im besten Fall ohne Sturz durch die Zielhütchen. Der Untergrund ist leicht uneben, aber man fällt von den kleinen Rädern ja nicht weit…

Danach geht es über einen kleineren Anstieg zur Conti Station. Da gibt’s Conti-gelbe Gummibären, die aber mit Reifenhebern gegessen werden müssen. Von Asia-Restaurant erfahrenem Stäbchen-Verzehr, über Aufspießen, bis hin zu einem galanten in den Mund schnipsen sind alle Ansätze erlaubt und wahrscheinlich auch vorgekommen.

Danach geht‘s runter zur Hörnli-Gondel (haben wir gerade wirklich schon knapp 1.000 Höhenmeter hinter uns? Kam uns auf den super Trails so kurz vor…) und wieder rauf. Mit ein bisschen Glück und der Unterstützung einer Schweizer Familie (Locals kennen sich halt einfach am besten aus!) kann man auf dem Weg nach oben jede Menge Murmlis sehen.

Oben wartet die Leatherman Station. Mit der Säge eines Leathermans muss ein Hörnli (Croissant) aufgeschnitten, gebuttert und im Team verzehrt werden. Sollten sich auf den bisherigen Trails schon gewisse Unstimmigkeiten im Team ergeben haben, werden die spätestens hier wieder überwunden!

"Hörst du das Pfeifen? Oh, da schau - ein Murmeltier!"

Bei uns ist das natürlich nicht der Fall und wir fahren schnell zur Urdenbahn, die nur alle Stunde fährt und deswegen genaues Zeitmanagement erfordert. Mit zwei Minuten Puffer steigen wir noch zu und genießen entspannt den Rest unseres Hörnlis. Perfektes Timing!
Von da aus geht eine kurze Schiebe/Trage-Passage über einen Grat und einen knackigerer Spitzkehrentrail wieder bergab, der auf einen breiten, schottrigen Weg Richtung Urdenfüggli mündet, wo sich der erste Checkpoint auf unserer Liste befindet. Der Weg geht ziemlich lang immer wieder steil bergauf und die Höhenluft macht sich bemerkbar. Hier kommen schon einige Clif-Bars raus, aber die Hörnlis am Abend wollen ja auch verdient sein!

Nach dem Checkpoint teilt sich das Fahrerfeld: manche nehmen einen langen Trail wieder ins Tal, um von da aus zu den anderen Stationen zu kommen und andere (uns inklusive) nehmen denselben Weg wieder zurück, um möglichst schnell die noch fehlenden Aufgaben zu erreichen. Nach einigen steiler-anspruchsvollen, bis flowig-schönen Trails (es gibt wirklich viel Abwechslung) und Checkpoint 2 geht es wieder bergauf.

An der Endura-Station gilt es, den Danny MacAskill Move auszupacken, bei dem sich die Wege des Bikes und der Fahrerin trennen müssen, wobei das Bike unter und die Fahrerin über einen Tisch manövrieren muss. Zum Glück sind wir ja zu zweit und müssen nicht ganz so viel Skills wie Danny an den Tag legen.

Schon sind alle Checkpoints und Missionen abgeklappert und wir navigieren über einen letzten Trail wieder zurück nach Arosa ins Ziel zu Hörnlis mit Ghacktem und Apfelmus, Siegerehrung und Tombola.

Insgesamt können wir bestätigen, dass der Spaßfaktor genauso hoch war wie bei der Schnitzeljagd! Das Event war super organisiert, die Missionen waren witzig, die Stimmung entspannt und das Wetter perfekt. Die Trails um Arosa haben ziemlich hochalpinen Charakter haben und bieten ziemlich unterschiedliche Schwierigkeitsgrade – von flowigen Wiesentrails bis hin zu Spitzkehren bis zum Umfallen ist alles dabei! Super ist, dass alle Wanderwege befahrbar sind, und die Wanderer Bikern gegenüber auch sehr freundlich gestimmt sind (manche haben Kuhgatter aufgehalten und uns strahlend durch gewunken). Es gibt nicht viele Gegenden, wo die Trails so naturbelassen hochalpin sind und man trotzdem die Möglichkeit hat, mit Gondeln die Tretlast ein wenig zu erleichtern und dadurch mehr Tiefenmeter zu befahren.

"Wir kommen definitiv wieder! Zur nächsten Hörnlijagd und bestimmt auch so. Und jetzt freuen wir uns schon auf die Knödeljagd in Gröden!"
Laura und Rosi

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