Roc d’Azur 2013 – Das Ende der Festivalsaison

Text Sönke Wegner
Rennen

Roc d'Azur 2013

Was 1984 mit ein paar Freunden und 20 kg schweren Stahlbikes begann, bringt heute 18.000 Mountainbike-Enthusiasten aus aller Welt nach Südfrankreich. In Fréjus an der Mittelmeerküste fand vergangenes Jahr bereits die 29. Auflage des legendären Mountainbike Events Roc d´Azur statt. Was in Amerika die “Sea Otter Classic“ sind, das ist in Europa der Roc d´Azur vom 09. – 13. Oktober.
Geboten wird fast alles, was das Bikerherz begehrt: Expo Areas, Slopestyle, Tri Roc, BMX, Enduro, City-Downhill, Marathon und natürlich das prestigeträchtige Roc d´Azur als eine Art XC-Race, das jedes Jahr unverändert 56 Kilometer durch das Maurenmassiv führt. Dabei werden 12.000 Starter blockweise auf die technisch sehr anspruchsvolle Strecke geschickt. Auch wir haben es uns 2012 nicht nehmen lassen aktiv dabei zu sein und möchten für zukünftigen Teilnehmer ein paar Infos bieten:

 
 

Die Teilnahme:
Erfahrungsgemäß sind viele Rennen beim Roc d´Azur schnell ausgebucht.
Daher solltet ihr euch rechtzeitig (zwei Monate) im Vorfeld anmelden. Die Anmeldung erfolgt über die Homepage www.rocazur.com und ist etwas aufwendig. Ein ärztliches Attest oder eine gültige Rennlizenz ist absolut verpflichtend und bei der Startnummernausgabe vorzuzeigen.

Unterkunft:
Empfehlenswert ist das vielfältige Angebot an Campingplätzen, von denen man problemlos mit dem Bike das Renngelände anfahren kann. Wer es etwas luxuriöser möchte, der mietet sich dort ein Mobilehome (kosten ca. 450 Euro die Woche, für 6 Personen).

Wetter: Sommerverlängerung deluxe! Die Temperaturen erfordern selten ein Funktionsunterhemd und kurz-kurz ist angesagt. Die Wassertemperaturen sind für eine Abkühlung noch völlig ausreichend. Abends kann es frischer werden.

Das Bike:
Ob Fully oder Hardtail - beides wird euch Spaß bereiten. Die Reifenwahl ist wichtig! Breite robustere Reifen (mindestens 2.2) und ausreichend profiliert sollten sie sein. Der Untergrund wechselt zwischen harter, trockener Erde und losen Gestein. Dichtmilch nicht vergessen, ob im Reifen oder im Schlauch.

Die Trails:
So etwas seid ihr von Deutschen Rennen nicht gewöhnt! Die Trails sind teilweise flowig, verblockt und verlangen immer nach “Zug auf der Kette“. Ausruhen ist selten möglich. Die Abfahrten verlangen nach guter Bikebeherrschung. Aber keine Angst: Wer schiebt, der ist sicher nicht alleine. Ein Highlight ist der Col du Bougnon. An diesem kurzen knackigen Anstieg stehen die Zuschauer so dicht, dass Gänsehautfeeling garantiert ist.

Der Start: Die Profis belauern sich und werden akkurat aufgestellt. Die breite Masse startet anarchistisch aus ihren Startblöcken.

Stimmungsvoll! Ein einmaliges Gefühl erlebt man, wenn mehrere Fahrer (hier Tandems) über die wackelnde Brücke rollen. Der Spaß kann beginnen!

Bereits am zweiten Anstieg heißt es Rhythmus finden und ausreichend Flüssigkeiten zu sich nehmen. Die Sonne scheint erbarmungslos und heizt die Luft schnell auf.

Col du Bougnon: Christoph Sauser, Moritz Milatz und Jochen Käß kämpfen sich durch die tobende Masse. Jochen Käß, der durch unglückliche Missverständnisse mit dem Führungsmotorrad auf der Marathondistanz “nur“ dritter wurde, schaffte erneut mit Platz zwei beim Roc d´Azur ein starkes Ergebnis.

In Saint-Aygulf kommt Urlaubsfeeling auf. Die letzten Kilometer verlaufen flach und teilweise direkt am Meer entlang mit Gerenne durch den Sand inklusive.

Air-Time! Die Obstacles befinden sich direkt neben den Teamzelten auf der Expo Area. Spannende Contests und jede Menge Musik kurbeln die Partylaune an.

Stars hautnah! Wer auf Tuchfühlung mit den Stars der Szene gehen möchte, der wird nicht enttäuscht. Olympiasiegerin Julie Bresset verteilt fleißig Autogramme, während sich Rachel Atherton auf den Trails vergnügt.

Jaroslav Kulhavy freut sich über sein neues goldenes Specialized Epic. Absolut würdig für einen Olympiasieger. Kulhavy gewann am Freitag den Marathon im Sprint gegen Teamkollege Christoph Sauser.

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