Innovationen aus den Highlands – Eine Vorstellung

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Ich befinde mich gerade in Schottland zur Mountainbike Konferenz und bin erstaunt welch große Anzahl an kleinen innovativen schottischen Bikeunternehmen es hier gibt. Woran das liegt? Der Frage gehen wir auf den Grund.

 
 
Innovationen aus den Highlands – Eine Vorstellung

Danny Cowe ist der Name, der in diesen Gesprächen immer wieder fällt. Danny ist der sympathische junge Mann, der auf der Eurobike am Schottlandstand gerne Whiskey ausschenkt. Überdies ist er aber vor allem der Mittelpunkt eines wachsenden Netzwerkes. Gemeinsam mit seinem Kollegen Graeme McLean betreut er das Projekt Developing Mountainbiking in Scotland. Graeme kümmert sich um die touristische und sportliche Seite, Danny um Firmen und deren Entwicklungen. Er hat seinen Arbeitssitz an der Napier Universität in Edinburgh und koordiniert von dort die Anfragen. Er fungiere vor allem als Katalysator und Unternehmensberater. Die Leute kommen zu ihm mit neuen Ideen und er arbeitet gemeinsam einen Plan zur Finanzierung aus, zur Vermarktung und zum Vertrieb. Bereits einige Firmen konnten davon profitieren, so hat erst kürzlich eine von ihm betreute Firma ihre Idee zum einfachen Umbau von Winterliften für den Sommergebrauch an den Marktriesen Doppelmayr verkauft.

Doch Danny geht es nicht nur darum schottische Unternehmen marktreif zu bekommen, er versucht zudem internationale Firmen nach Schottland zu locken. Gerade ist er im Gespräch mit einigen großen Herstellern um diese von Belastungstests in den schottischen Highlands zu überzeugen. Denn nirgendwo könne man so gut Dauerbelastungen wie Feuchtigkeit, Sand, Erde,... simulieren wie hier, meint er grinsend.

Warum es in Deutschland keinen Danny Cowe gibt frage ich mich seit unserem Treffen. 5 Millionen Menschen leben in Schottland und doch gehen viele Innovationen von hier ihren Weg, einfach weil man eine Koordinationsstelle daür geschaffen hat.

Danny Cowe bei der Mountainbike Konferenz in Aviemore.

SussmyBike

2 1/2 Stunden dauert meine Fahrt mit Alan Mason von Edinburgh nach Aviemore, und so haben wir viel Zeit uns über sein Projekt zu unterhalten. Der Programmierer fand sich als begeisterter Mountainbiker immer wieder in Diskussionen wieder, in denen es um die perfekte Einstellung der Federelemente ging. Begeisterte Biker hatten unterschiedlichste Vorstellungen und dann am Wochenende auf den Trails sah er dutzende Biker mit mehr als ungenügend eingestellten Federelementen. Teure Bikes, hochwertige Federungen, aber nicht richtig eingestellt. So ließ er sich inspirieren und arbeitete fortan an einem System, das es ermöglichen sollte die Federung des Bikes auf seinen Fahrer anzupassen, ohne dass der Fahrer Vorkenntnisse in Sachen Fahrwerkstuning benötigt. Herausgekommen ist ein kleines System, welches die Arbeit der Federelemente über diverse Sensoren misst und auswertet. Diese Auswertung schickt es per Bluetooth aufs Smartphone und gibt dem Fahrer eine Empfehlung für seine persönliche Einstellung. Aktuell arbeitet Alan an zwei Fahrercharakteristiken, einer für den Weekend-Warrior und einer für Racer.
Sussmybike ist aktuell in den letzten Zügen der Entwicklung und vorbestellbar:

Sussmybike Homepage >>

Das Sussmybike System installiert an einer Fox Gabel.

Flaer

Bis zu 12 Watt möchte Flaer mit seinem Antriebsschmiersystem Fahrern zurückgeben. Soviel geht laut ihrer Recherche bei schlecht gewarteten und geölten Antrieben schon einmal verloren. Seit zwei Jahren arbeiten sie nun schon an ihrem Schmiersystem. Ein kleiner Behälter wird an der Flaschenhalterbefestigung angebracht. Dieses Reservoir beinhaltet das Öl, welches über einen schmalen Schlauch direkt auf die untere Umlenkrolle auf die Kette aufgebracht wird. Das Mehrgewicht beträgt dabei 200 g, hält man dort die Schätzung von 12 Watt entgegen lohnt sich das Mehrgewicht. So wird auch das Cube Action Team in der nächsten Saison mit dem Flaer System starten. Auf eine 6 Stunden Fahrt wird ungefähr die Menge Öl auf die Kette aufgebracht, die man sonst vor der Fahrt direkt aufträgt. Das Öl ist speziell löslich und lässt sich so nach der Ausfahrt leicht wieder abwaschen, so dass man auch hier eine entsprechend gereinigte Kette vorfindet. Wir konnten das System zwei Tage lang im Regen, Schlamm und Schnee testen und waren durchaus angetan, auch wenn die Installation, das Mehrgewicht und die Optik sicherlich nicht für Jeden ist.

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Findra

Unsere Kurvenreich Redakteurinnen wissen wie schwer es ist qualitativ hochwertige und schicke Bike-Bekleidung für Frauen zu finden. So ging es den Macherinnen hinter Findra auch. Und so wurde das eigene kleine Label gegründet. Die Bekleidung soll für verschiedenste Outdoorsportarten funktionieren und vor allem durch angenehme Materialien und zurückhaltende Styles überzeugen. Nach zwei Tagen auf Tour mit Kat, der Marketingverantworlichen von Findra, können wir sagen, dass die Damen wissen was sie machen. Die Bekleidung ist angenehm zurückhaltend und perfekt abgestimmt auf Outdoor-Sportarten. Und auch hier heisst es wieder, die schottische Natur ist das ideale Testfeld.

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Shand

Mit Shand sind wir bei einem Thema, das wir wirklich lieben. Handgemachte Stahlrahmen, made in Europe. Da kann man durchaus schon mal ins schwärmen kommen. Seit 2003 schweisst Steven Shand die Rahmen und hat sich in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf bei der Integration von Rohloff Naben und bei der Entwicklung frauenspezifischer Geometrien erarbeitet. Im Programm finden sich Gravelbikes, Mountainbikes, Adventurebikes,...
2016 hat man nun auch begonnen mit anderen Materialien zu experimentieren und wir sind wirklich gespannt, was sich 2017 noch im Programm finden wird.

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Active Root

Ok, zugegeben. Sportnahrung gibt es wie Sand am Meer, und so ganz begeistert sind wir meistens nicht. Die Macher hinter Active Root sind ambitionierte Bergläufer und als Schotten lieben sie Ingwer-Drinks. So lag es nahe daraus ein Sportgetränk zu entwickeln. Der Geschmack ist angenehm und vor allem anders, gerade wenn man im Winter sowieso gern Ingwertee trinkt. Mir ist es lediglich etwas zu süß, so dass ich es sehr dünn anrühren würde, dann macht es aber wirklich Spaß in der Kälte einen angenehmen Ingwer-Drink zu sich zu nehmen.

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Die Macher hinter Active Root.

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