Test: ROCKY MOUNTAIN POWERPLAY DRIVE E-Bike Antrieb 2019

Getestet von Matthias Baumgartner
Produkttest | Antrieb | E-Antrieb

Test: ROCKY MOUNTAIN POWERPLAY DRIVE E-Bike Antrieb 2019
ROCKY MOUNTAIN POWERPLAY DRIVERocky Mountain überabreitet für 2019 die Bedieneinheit iWoc

 

DER ANTRIEB
Mitte 2017 stellte der kanadische Bike-Hersteller Rocky Mountain, der zur Pro Cycle Gruppe gehört, sein erstes E-Bike mit exklusivem Antrieb vor. Dabei greift Rocky nicht auf die bekannten Systeme zurück, sondern auf das Knowhow der eigenen Unternehmensgruppe. Denn die felsenfeste Überzeugung der Kanadier lautet: „Das Bike wird nicht um den Motor gebaut, sondern der Motor um das Bike.“ Der Startschuss fiel im Jahr 2011, als die Pro Cycle Gruppe für die eigenen Citybikes namens Evox einen Motor entwickelte, der nun seit über fünf Jahren im Einsatz ist. Somit war die Voraussetzung gegeben, die Rocky Bikes mit diesem Antrieb auszustatten und die gewohnten Geometriedaten der Bikes zu erhalten. Der Motor leistet 250 Watt Dauerleistung und kommt, je nach Modell, mit einem 500 oder 632 Wattstunden-Akku. Er ist ausschließlich mit Rocky Mountain Bikes kompatibel bzw. für diese erhältlich. Der Motor unterscheidet sich in der Konstruktion eindeutig von den anderen Mittelmotoren. Denn die Motorantriebsachse ist nicht zugleich die Kurbelachse, wie üblich. Vielmehr verfügt der Rahmen über ein Tretlager, eine Kurbel und ein Kettenblatt gewöhnlicher Art. Über mehrere Umlenkrollen wird die Kette zur Antriebsachse des Motors und wieder zurück zur Kurbel geführt. Gesteuert wird das System über die iWoc Bedieneinheit, die ohne Display auskommt. Verschiedene LEDs geben Auskunft über den Akkuladestand und über den gewählten Unterstützungsmodus der drei verfügbaren Stufen. Mit Hilfe der E-Bike Motion-App für Smartphones lassen sich individuelle Einstellungen vornehmen bzw. auslesen und verschiedene Parameter verändern. Ein USB-Anschluss ermöglicht es, mobile Endgeräte aufzuladen.
NEUIGKEITEN
iWoc Trio [1]
Für 2019 ist die Lenkerbedieneinheit, genannt iWoc, überarbeitet worden und bei allen 2019er-Modellen serienmäßig verbaut. Obendrein lässt sich die neue iWoc Trio Einheit auf die 2018er Modelle umrüsten. Der Remote kommt mit drei Tasten, daher auch die Bezeichnung Trio. Eine kleinere Bauform mit einer besseren Erreichbarkeit soll der Vorzug sein. Weiterhin werden der Akkuladestand sowie die gewählte Unterstützungsstufe durch LEDs angezeigt. Zudem vibriert der iWoc Trio beim Wechsel der Unterstützungsstufen. Wer nachrüsten möchte: Der Verkaufspreis liegt bei 220 Euro.

 
 
Marke ROCKY MOUNTAIN
Modell POWERPLAY DRIVE
Modelljahr 2019
Website www.bikes.com/

AUF DEM TRAIL
Der Test wurde mit dem Topmodell von Rocky Mountain, dem Altitude Powerplay C90, mit dem größeren 632 Wattstunden-Akku durchgeführt.

Reichweite/Ladestandanzeige
Bei der Gipfelankunft nach 792 Höhenmetern und 13,5 Kilometern blinkte der zweite Akkubalken von insgesamt vier. Mit voller Unterstützungsleistung legten wir eine Strecke von 28,5 Kilometern und 970 Höhenmetern zurück. Dann waren noch fünf Prozent Akkuleistung vorhanden und der Motor drosselte automatisch die Leistung. Schritt für Schritt wurde die Unterstützungsleistung weniger, bis sie schließlich nicht mehr zu spüren war. Summa summarum legten wir eine Strecke von 33,4 Kilometern und 1.230 Höhenmetern zurück.

Ø Watt Testfahrer
Mit einer Testfahrer-Eigenleistung von durchschnittlich nur 126 Watt gehört der Antrieb im Rocky zu den stärksten im Testfeld. Nach 970 Höhenmetern mit gedrosseltem Motor musste peu à peu immer mehr Leistung durch den Biker erbracht werden.

Fahreindruck Anstieg/Steilstück
Im steilen Gelände zeigt der Rocky Mountain Antrieb, was in ihm steckt. Sehr kraftvoll und schier mühelos lassen wir diese Passagen hinter uns. Hier zeigt sich klar, wie stark der Motor ist. Auch unter flacheren Streckenbedienungen zieht er stark durch und so erreichen wir zügig die Geschwindigkeitsgrenze von 25 km/h – auch dies ein Hinweis darauf, wie gering die zu erbringende Eigenleistung durch den Fahrer ist. Unter voller Belastung sollte der Gangwechsel vermieden werden, um den Schaltungsstrang nicht unnötiger Belastung auszusetzen. Der Motor setzt sanft und harmonisch ein und gibt dann die volle Leistung ab.

Sonstiges
Durch die verschiedenen Umlenkrollen ist während des Fahrbetriebes eine deutliche Geräuschkulisse wahrzunehmen. Verglichen mit den anderen Motoren aus dem Testfeld ist er einer der lautesten. Die Schiebehilfe funktioniert einwandfrei.

E-Antrieb

Test: ROCKY MOUNTAIN POWERPLAY DRIVE E-Bike Antrieb 2019
Marke ROCKY MOUNTAIN ... ... ...
Modell POWERPLAY DRIVE ... ... ...
Preis [Euro] - ... ... ...
Antriebsart Mittelmotor ... ... ...
Gewicht Antriebseinheit, ohne Akku [kg] 3.880 ... ... ...
Dauerleistung [W] 250 ... ... ...
Max. Drehmoment [Nm] k/a ... ... ...
Energiegehalt Akku [Wh] 500 / 632 ... ... ...
Spannung [V] 48 ... ... ...
Akkutyp Lithium-Ionen ... ... ...
Unterstützung bis [km/h] 25 ... ... ...
Schalterkennung nein ... ... ...
Übersetzung 1-fach - ausschließlich 34er-Kettenblatt vorne ... ... ...
Optimaler Wirkungsgrad, Trittfrequenz [U/min] 60-80 ... ... ...
Schiebehilfe ja ... ... ...
Ladedauer [h/%] 500, 3,2 (80%, 1,4h) / 632, 4,1 (80%, 2h) ... ... ...
Vollladezyklen [100%] 300 / 500 ... ... ...
Unterstützung [Stufe/%] 4, Off/0, 1/frei wählbar , 2/frei wählbar, 3/frei wählbar ... ... ...
Ersatzakku [Wh/Euro] 755 (500Wh) / 975 (632Wh) ... ... ...
Gewicht Akku [Wh/kg] 2,9 (500Wh), 2,8 (632Wh) ... ... ...
Schutzart [International Protection] k. A. ... ... ...
Garantie [Jahre] 2 ... ... ...

Display

Test: ROCKY MOUNTAIN POWERPLAY DRIVE E-Bike Antrieb 2019
Modell I-WOC ... ... ...
Funktionen/Anzeigen Ladestandanzeige, Unterstützungsmodi, Sprachbenachrichtigungen, System-LED, App-Operationen ... ... ...

Alle Angaben, bis auf "Gewicht Akku", sind Herstellerangaben

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