Mit solch einem Unikat starten wir zum Testride in Serfaus. Das ION15 GPI mit Pinion Antrieb erregt meine Aufmerksamkeit und die vieler anderer Biker im Park und das nicht nur wegen des extrem stylischen Erscheinungsbildes mit lila Parts, Pinion Schaltung und Hope Bremsen. Trotz des langen Reachs von 490 Millimetern bei RH Medium und dem flachen Lenkwinkel von 64 Grad, deren bloße Angabe in meinem Kopf schon gewisse Vorurteile auslösten, versuchte ich, unbefangen an die Testfahrt heranzugehen. Selten wurde ich so positiv überrascht! Auch wenn die Pinion Schaltung mit Grip-Shift zunächst gewöhnungsbedürftig ist, liegen die Vorteile, zu denen nicht nur eine geringen Wartungsintensität zählen, auf der Hand. Der Schwerpunkt liegt zentral und nicht wie bei Kettenschaltungen üblich am Hinterbau, womit die Dämpfungsperformance spürbar effizienter wird. Für meinen Geschmack ist das Bike im Anstieg etwas träge und mit 17,45 Kilogramm kein Leichtgewicht; dank der Geolution-Geometrie jedoch ein Kletterexperte – es ist beinahe unmöglich, das Vorderrad steigen zu lassen, wenn es steil wird. Die eigentliche Überraschung erwartete mich bergab. Mit reichlich Druck auf der Front lässt es sich, auch wenn es der extrem lange Radstand nicht vermuten lässt, überraschend agil durch verspielte, enge Trails drücken. Bei hohen Geschwindigkeiten und sehr grobem Gelände vermittelt er dagegen immens Fahrsicherheit und verleitet zum Ballern. Die Fahrerposition ist dank des langen Oberrohres super ausbalanciert und als Fahrer fühlt man sich im Bike „integriert“. Das Pinion Getriebe macht das Bike unglaublich leise und laufruhig.

Der lange Radstand vermittelt dem Fahrer viel Sicherheit und mit einer aktiven Fahrweise macht das ION 15 GPI richtig Laune und lässt sich auch noch gut durch Kurven drücken. Natürlich ist jedes der individuell konfigurierten Bikes einzigartig.