Man kann sagen: Votec übertreibt es bei seinem VX, man kann aber auch sagen: Votec macht es in vielen Punkten richtig gut. In der Tat ist es so, dass die Gabel vom Federweg (140 mm), die Reifen (2,35 Zoll) oder der Lenker in der Breite (760 mm) nicht unbedingt der „Norm“ eines Tourenbikes entsprechen, doch was spricht dagegen wenn man als Tourenfahrer keine spürbaren Nachteile dadurch hat? Man profitiert durch eine höhere Pannensicherheit, Standfestigkeit und Fahrsicherheit. Höchstens ein geringes Mehrgewicht von wenigen hundert Gramm im Vergleich zu Cube und Canyon muss man in Kauf nehmen. Diese Frage haben wir uns auch gestellt als wir mit dem Bike von der Testfahrt zurückgekommen sind und uns das Bike in allen Punkten überzeugt hat. Lediglich die 1-fach Gruppe ist für manchen Biker ein Wagnis, doch ist die Kurbel am VX serienmäßig mit einem 28er Kettenblatt versehen und der leichteste Berggang ist nur unwesentlich „härter“ als bei so manchem Konkurrenten. Lediglich auf schnellen Ziehwegen muss man schneller kurbeln oder sich in den Windschatten der Kollegen hängen. Auch der üppige Federweg stört keinesfalls durch Wippen oder durch ein schwammiges Fahrgefühl. Die Abstimmung ist gut gewählt, Gabel und Heck arbeiten sehr sensibel und sorgen beim gemütlichen Dahinrollen für guten Komfort. Geht’s gröber zur Sache nutzt das Bike den nötigen Federweg, mehr schon aber auch nicht. Bei „normalen“ Biketouren wird man den gesamten Federweg ohnehin nur schwer ausnutzen, das Bike hat aber Reserven für gröbere Spielereien.

Auf keinem Bike fühlten wir uns sicherer wie auf dem Votec VX Pro. Die Macher mögen in einigen Punkten etwas übertreiben, doch welchen Tourenbiker stört es wenn er dadurch keinen spürbaren Nachteil hat. Lediglich die 1-fach Schaltgruppe mag für manchen Langstreckenbiker ein Wagnis sein.